So erreichen Sie SMART Ihre Ziele - Michael G. Schmidt

„Beware of Moving Targets!“ – so erreichen Sie SMART Ihre Ziele

Ich bin in einer Handwerker-Familie groß geworden. Mein Vater war Heizungsbauer, meine Onkel waren Heizungsbauer, Schreiner, Maler, mein Großvater war ein großartiger Maurer. Alles Macher. Und das färbt natürlich ab. Die Wertschätzung für haptische Arbeit, die Freude und die Befriedigung, die es bedeuten kann, etwas selbst zu machen – die habe ich von klein auf mitbekommen. Was ich auch mitbekommen habe, ist die Ausrichtung auf ein Ziel. Da wird nicht ziellos herumgewerkelt, sondern Schritt für Schritt auf ein zu erreichendes Ziel hingearbeitet: Ein Haus bauen. Oder in meinem Fall, ein Haus zum Smarthome umbauen. Und ich denke, dass dieser Fokus auf ein Ziel in vielen Unternehmen ein wenig zu kurz kommt. Mit ein Grund, warum Projekte scheitern. 

Warum ich das denke und wie Sie besser mit Zielen umgehen können, smart zu sinnvollen Zieldefinitionen kommen, um eben nicht zu scheitern? Lesen Sie dazu mehr …

Ziele? Leider oft nicht zielführend …

Was in vielen Unternehmen ein großes Problem ist, dass viel zu viele Projekte wie folgt angegangen werden: Jemand packt seinen Geldbeutel aus, bringt ein Team zusammen und dann laufen alle los – ohne dass sie ein genaues Ziel vor Augen haben. Als wenn jemand meinem Großvater einen Haufen Steine hingekippt hätte, dazu Zement, einen Zementmischer, Wasser – und sagt: „So, nun mauern Sie mal schön!“ Das klingt übertrieben, ist es aber nicht. Die GPM – Gesellschaft für Projekt-Management – hat schon vor vielen Jahren analysiert, woran Projekte scheitern – und neben diversen Gründen hatten 70 Prozent der gescheiterten Projekte eine unzureichende Zieldefinition. Nach meiner persönlichen Einschätzung hat sich hieran bis heute nicht allzu viel geändert. Noch immer ist es in vielen Unternehmen häufig der Fall, dass die an einem Projekt beteiligten Teams die Zielsetzung dieses Projektes nur unzureichend kennen. Deshalb biegen sie an neuralgischen Punkten „falsch ab“, das kann schon ganz zu Beginn passieren, meistens aber eher im Projektverlauf, wenn es besonders schwierig wird oder kriselt. Projektteams ist oft nicht klar, welche Ziele erreicht werden sollen – und warum sie es genau so machen sollen und nicht anders.

Warum ist dies alles nicht klar? Weil die Zieldefinitionen, die gerne gegeben werden, leider oft unzureichend und damit nicht zielführend sind, sie sind viel zu unklar. Ein Postulat zum Beispiel wie „Wir wollen bei unseren Kunden besser werden!“ ist keine Zieldefinition und hilft Ihnen dabei nicht unbedingt, Ihre Projekte zu einem guten Abschluss zu bringen.

Ziele? Die geben Sie sich am besten SMART!

Sie benötigen erfolgreiche Projekte, um Veränderungen umzusetzen, die Sie als Chance für Ihr Unternehmen erkennen, oder um Bedrohungen abzuwenden. Damit alle in Ihrer Organisation in die richtige Richtung unterwegs sind und die Entscheidungen, die anstehen, auch im Sinne dieser Richtung getroffen werden, müssen Sie SMART sein: Das heißt, Sie setzen auf Zieldefinitionen, die spezifisch (S, „specific“), messbar (M, „measurable“), erreichbar (A, „achievable“), angemessen (R, „reasonable“) und terminiert (T, „time-bound“) sind.

Das heißt: Ihre Ziele müssen klar sein – was soll erreicht werden – und was soll nicht erreicht werden Sie wollen bei Ihren Kunden besser werden? – das ist nicht spezifisch genug, um die Veränderung durch angemessene Maßnahmen zu steuern und zu wissen, wann Sie Teilziele erreicht haben. „Wir wollen unseren Umsatz verdoppeln. Wir wollen einen Marktanteil von 15 Prozent erreichen“ – das sind Ziele, die spezifisch und messbar sind.

Gehen Sie in Ihren Zieldefinitionen smart vor, dann laufen Sie weniger Gefahr, von „Moving Targets“ aus dem Konzept gebracht zu werden und mit Ihren Projekten irgendwo, aber nicht dort zu landen, wo Sie hinwollen.

Ziele? Das sind keine „Moving Targets“ …

Ein großes Problem in Unternehmen sind Moving Targets: „bewegliche Ziele“, das klingt nach agil, das klingt nach Flexibilität, nach schnellen Entscheidungen … und es klingt daher auf den ersten Blick auch ganz gut. Moving Targets sind aber Ziele, die sich schleichend ändern und dann für Probleme sorgen, weil sie unter der Hand in eine falsche Richtung führen.

Ohne eine klare Zieldefinition, die Ihnen smart die Richtung und relevante Zwischenziele weist, sorgen solche beweglichen Ziele dann dafür, dass Projekte ihre Ziele nicht erreichen, große Unsicherheiten entstehen und sie schließlich nicht zum Abschluss kommen. 

Weil im Kleinklein der täglichen Projektarbeit, im Daily Business, Entscheidungen getroffen werden, die zwar im Detail oder kurzfristig  sinnig wirken, aber mit Blick auf das Gesamtziel vielleicht auf einen falschen Weg führen.

Mit einer klaren Zieldefinition bleiben Sie auf der Spur. Sie haben damit eine Orientierung, um abzuwägen, ob Entscheidungen sinnvoll sind. Sie können von einer smarten Zieldefinition die Teilziele für Ihre Projekte, Abteilungen und Meilensteine für die verschiedenen Unternehmensbereiche ableiten und so für einen Zusammenhalt und für Richtung sorgen.

Indem Sie Ihre Ziele spezifisch, messbar, erreichbar, angemessen und terminiert definieren, haben Sie beste Chancen, zu den 30 Prozent zu gehören, die ihre Projekte erfolgreich angehen, die Chancen ergreifen und Bedrohungen abwenden. Sie mauern nicht einfach herum, sondern bauen wirklich an Ihrem Erfolg.

Michael G. Schmidt

PS: Mehr darüber, wie Sie Ihr Unternehmen erfolgreich bauen, erfahren Sie in meinem Buch: 

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