„Hier ist jetzt Schluss für mich.“ Der Baggerfahrer zog den Schlüssel aus seinem Baufahrzeug, sprang vom Bagger und kam auf meine Frau und mich zu, während wir ihn fassungslos anstarrten. „Sorry, aber das ist zu riskant. Ich will nicht Schuld sein, wenn das angrenzende Gebäude einstürzt.“ 

Da standen wir nun, meine Frau und ich, vor unserer Baustelle. Der alte, baufällige Stall war abgerissen, dort klaffte nun ein tiefer Graben. Genau da, dort, wo unser zukünftiges Wohnzimmer – als Anbau an unser Haus – errichtet werden sollte. Unser Plan wurde mal wieder durchkreuzt. Unser Plan vom smarten, modernen Eigenheim. 

Denn, Sie müssen wissen: Neben den Projekten, die ich für Unternehmen begleite, habe ich auch ein ganz eigenes, privates Projekt …

Aus alt wird smart!

Einige Jahre haben wir nach dem Auszug unserer Kinder schon in unserem neuen, kleinen Häuschen auf dem Land gewohnt. Eine schöne Lage in einer idyllischen Gegend. Wobei „neu“ bei Weitem nicht auf das Haus zutrifft: Baujahr 1905. Alte Häuser haben für mich einen irren Flair! Aber ich schätze auch die moderne Technik. Und wie das eben so ist, wenn man aus einer Handwerkerfamilie kommt: Ich packe gerne selbst die Dinge an! 

Ein modernes Smarthome – mit intelligenter Steuerung von der Fußbodenheizung bis zur automatischen Lichtsteuerung  – und zwar in einem Haus, das Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurde. Das ist das Ziel unseres aktuellen Hausbau-Projekts. Ich will, dass das Haus so viel wie möglich alleine reguliert, weshalb ich auf die modernste Technik setze. Gleichzeitig soll es seinen alten, charmanten Backsteinhaus-Flair behalten. Eine echte Herausforderung!

„Das funktioniert nie im Leben, Michael!“ „Du kannst ein altes Haus doch nicht energetisch komplett neu aufstellen!“ „Abreissen und neu bauen wäre sicher leichter!“– So in etwa reagierte der Großteil meines Umfelds, als ich von meinem Plan berichtete. Nach solchen Gesprächen bin ich noch motivierter, denn ich will beweisen: Doch! Das funktioniert, auch mit alten Häusern. Es geht viel mehr, als die meisten denken. Der Schlüssel ist, sich etwas zu trauen, Meinungen, die häufig von der Öl-/Gas-Lobby geprägt sind, zu hinterfragen.

Unser bisheriger Fortschritt im Projekt „smartes, altes Eigenheim“ macht mich stolz: Wärmepumpen statt Ölheizung, integrierte Fußbodenheizung, dreifach verglaste, moderne Fenster, dezentrale Lüftung … Ich sage nicht, dass es einfach ist – aber sind wir mal ehrlich, welches Projekt ist das schon? 

Planen Sie mit Überraschungen!

Wenn Sie ein Projekt angehen, sollten Sie Überraschungen mit einkalkulieren … und flexibel auf sie reagieren. Das haben wir auch versucht, als der Baggerfahrer sich in den vorzeitigen Feierabend verabschiedete. Der Fehler lag nicht bei uns oder bei den Bauarbeitern, die Nachbarn hatten ihre Fundamente einfach anders ausgeführt, als erwartet.

Und trotzdem: Das Projekt verzögerte sich um sechs Wochen und fraß mehr Geld, als kalkuliert war.  Obwohl ich viel Erfahrung sowohl im Projektmanagement als auch im Bauwesen mitbringe. Obwohl wir im Voraus alles gut geplant und strukturiert hatten. Obwohl ich handwerklich durchaus geschickt bin: Es kommt immer anders als geplant! Die Kunst ist, sich von Überraschungen nicht überraschen zu lassen, sondern, sie zu erwarten – und dann flexibel und agil darauf zu reagieren. Bei so einem Hausbau auch durchaus mal mit einer ordentlichen Portion Resilienz und Humor. 

Beispielsweise, wenn Ihnen beim Rückbau der abgehängten Decken nicht nur ein paar Placken Putz, sondern zusätzlich ganze Ladungen Lehm und Stroh den Kragen fluten.

Die Baufirma wollte besonders effizient sein und im modernen Anbau die Fensterstürze mit den Ringankern zusammen einbauen. Nur hatten sie übersehen, dass in meinen Entwürfen Jalousien in die Außenfassade geplant waren … Das warf das komplette Fassadenkonzept erstmal über den Haufen. 

Die Heizung war ein ganz eigenes Fiasko. Von der Handwerker-Flaute bis zu horrenden Summen für Fachpersonal und Material sowie keine verbindlichen Angebote mit Preisbindung, durften wir in den letzten vier Jahren alles miterleben.  

Von der Planung zum Ergebnis 

Jedes Projekt, auch mit meinen Kunden, ist für mich neu. Oft eine echte Herausforderung. Aber es ist eine nochmal ganz eigene Art von Herausforderung, in dem Haus, das Sie sanieren, zusätzlich auch zu wohnen. Wir haben den Wohn- vom Baubereich immer abgeschottet; was bei durchgängigen, offenen Treppenhäusern gar nicht so einfach ist. Teilweise war unser Haus voll von recht wilden Folienkonstrukten.  

Nun haben wir den turbulentesten Teil hinter uns. Jetzt laufen die schönen Teile: das Malern, die Bodenbeläge, die Dekoration. Da sollten keine großen Überraschungen mehr kommen. Jetzt haben wir eine sehr hochwertige und moderne Wohnqualität. Die Bauzeit hat sich verdoppelt, aber dafür hatten wir überschaubare Kosten. 

Wenn ich ein Resümee ziehen müsste, würde ich das Projekt direkt wieder angehen. Weil das Handwerken, die kreative Arbeit, meine persönliche Leidenschaft ist. Und weil ich so beweisen konnte, dass es geht: Ein altes Haus mit moderner Technik.

Inzwischen sind wir an dem Punkt, an dem wir bei einem Gläschen Wein in unserem neuen Wohnzimmer sitzen, auf die bisherige Bauphase zurückblicken und herzlich gemeinsam über die ein oder andere Überraschung lachen. 

Warum ich Ihnen das alles erzähle? Weil Projekte nie laufen wir geplant. Manchmal kommen ganz unerwartet Faktoren, mit denen keiner gerechnet hätte. Faktoren, auf die niemand Einfluss hat. Es bringt nichts, dann ärgerlich oder nervös zu werden. Es geht immer weiter. Überprüfen Sie stetig den Stand Ihres Projekts: Wie sieht der neueste, beste Lösungsweg aus? Ist es Zeit, die Richtung zu ändern? Gibt es Situationen, auf die Sie reagieren sollten? Ansonsten kann ich Ihnen nur aus ganz eigener Erfahrung raten: Haben Sie Geduld. Und halten Sie durch. Denn das Ergebnis ist es mit Sicherheit wert. 

Wenn Sie möchten, unterstütze ich Sie gerne auf dem Weg zu Ihrem erfolgreichen Projekt: 

https://michael-g-schmidt.de/kontakt/

Ihr Michael G. Schmidt